Magazin Einblicke - Flipbook - Page 13
Die Spitex versorgt ihn mit dem medizinischen Bedarf
und verrichtet mit ihm die Körperp昀氀ege. Das stellt sie alle
manchmal vor Herausforderungen: Nicht immer lässt
Werner Sutter sich gerne davon überzeugen, im Beisein der
Unterstützerinnen zu duschen. «Aber es ist wichtig, dass
er die Hilfe annimmt, denn er ist bereits einmal in der
Dusche gestürzt und hat sich verletzt», sagt Andrea Brühwiler, die heute zu Besuch ist. Werner Sutter fühlt sich in
solchen Auseinandersetzungen bevormundet und 昀椀ndet
diese Sorgen oft übertrieben, wie er im Gespräch betont.
Später seufzt er versöhnlich: «Ich habe es halt schon schön
hier daheim.»
Abwechslung, Betreuung und auch Entlastung
Für die beiden Schwestern, die ihm dieses schöne Lebensgefühl nicht nehmen wollen, ist der eigene Tagesablauf
natürlich einschränkend, manchmal hoch belastend. Es
ist eine permanente Gratwanderung zwischen liebevoller
Verbundenheit und Erschöpfungszuständen. Deshalb sind
sie dankbar, dass es das Tageszentrum und seine Dienstleistungen gibt. «Hier wissen wir: Unser Vater bekommt
etwas Abwechslung, eine gute und liebevolle Betreuung
und Verp昀氀egung, und für uns gibt es etwas Entlastung.»
Ihr Vater hat vergessen, dass Andrea und Sandra seine
Töchter sind. Er stellt sie als gute Bekannte vor. Hingegen
weiss er haargenau, wer sein Chauffeur ist, der ihn regelmässig «zur Arbeit» fährt. Der Fahrer des Roten Kreuzes
macht den Transport vom und zum Tageszentrum. Auch
dieser Dienst ist für die Töchter ein Geschenk. Und es
freue sie sehr, so Andrea Brühwiler, wenn ihr Vater die
Fahrt zum «Geschäft» kaum erwarten könne, weil er sich
dort gebraucht fühle und es heisse: «Sagt es dem Sutter,
der kommt draus.»
«Wir sind sofort im
Bild, wenn das Team
bei meinem Vater eine
Veränderung feststellt.
Andrea Brühwiler
»
Werner Sutter und Andrea Brühlwiler
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